Chronik – Wappenchronik
Rüdesheim erhielt am 5. Oktober 1950 vom rheinland-pfälzischen Ministerium des Inneren die Genehmigungsurkunde für das Wappen. Das Wappen von Rüdesheim stellt den heiligen St. Martin auf einem Pferd, seinen Mantel mit einem Schwert teilend, dar. Rechts davor ist ein kniender Bettler zu finden.
•Der Hintergrund ist rot
•Der Boden ist grün
•Die Figuren sind weiß
•Der Mantel ist blau
Geschichte: In den Dörfern der fränkischen Zeit führten etwa ab dem 14. Jahrhundert das Dorfgericht bzw. der Schultheiß ein Siegel. Zwei Siegelabdrücke vom Gerichtssiegel Rüdesheim auf Urkunden vom 31.12.1569 und von 1731 liegen dem Landeshauptarchiv in Koblenz vor. Als Siegelfigur ist St. Martin, der Schutzpatron des Klosters Sponheim mit den Umschriften „GER.SIG.RUEDESHEIM BEI XNACH“ bez. „GER.SIG RIDESHEIM BEY XNACH“ dargestellt.
Der hl. St. Martin, der Schutzpatron der Pfarrkirche von Sponheim, wurde 1950 in das Wappen Übernommen. Trotzdem nahm man keine Rücksicht auf die Farben der Grafen von Sponheim (blau-goldene Karos), zu welchen die Gemeinde Rüdesheim im Mittelalter gehörte. Der hl. St. Martin erscheint auch in den Wappen anderer Gemeinden in der Umgebung von Rüdesheim, z. B. Gemeinde Norheim, die Städte Bingen und Rüdesheim am Rhein, letztere aber mit einem Beizeichen „Jacobus mit der Muschel“. Die Wappen der o. g. Gemeinden haben aber eine andere Farbgestaltung als das Rüdesheimer Wappen.
Legende von St. Martin St. Martin wurde in Ungarn geboren und im Jahre 371 Bischof von Tours (Frankreich). Über St. Martin ist folgende Legende überliefert: „Am Stadttor von Amiens (Frankreich) traf der später heilig gesprochene Martin von Tours einen armen Bettler, er nahm sein Schwert und teilte seinen Mantel und gab dem Bettler die Hälfte.“ Diese Situation wird im Rüdesheimer Wappen geschildert.
Marcel Stephan